Rund ums Ehrenamt in unseren Kanu-Vereinen
Spaß am Ehrenamt
Wie können wir Freiwillige gewinnen und begeistern?
Die letzten Jahre haben deutlicher denn je gezeigt, unsere Gesellschaft und damit auch unsere Vereine sind einem stetigen Wandel unterzogen. Wir gehen wir damit in unseren Strukturen um und welche Strippen müssen wir ziehen, um unsere Vereine zukunftsfähig aufzustellen?
In der Januarausgabe der KANU-SPORT des DKV haben wir uns in einem Artikel dem Thema genähert und dabei einen Bereich herausgestellt, das Ehrenamt an sich. Denn fragen wir in Fort- oder Ausbildungen oder in unseren Vereinen nach, heißt es fast immer "es fehlt uns an Nachwuchs und an Ehrenamtlichen, die sich darum kümmern, dass alles läuft". Diese Einschätzung teilen alle sportlichen Organisationen, deshalb ist in den letzten Jahren gerade auch die Arbeit des Ehrenamtes in den Mittelpunkt gerückt. Neue Ausbildungen sind entstanden, VIBSS-Beratungen beim LSB NRW beziehen sich konkret auf die Ehrenamtsberatung und nicht mehr nur auf die Vereinsberatung und inhaltlich gibt es auf vielen Homepages Unterstützung rund um das systematische Aufstellen des Ehrenamtes.
Hilfe für unsere Vereine auf dem Weg in die Zukunft beim Kanu-Verband NRW:
Als Unterstützung für die Vereine in NRW, um sich im Dschungel der vielzähligen Angebote zum ehrenamtlichen Engagement durchzufinden, hat der Kanu-Verband NRW zwei ausgebildete Ehrenamtskoordinatoren, die gerne als Ansprechpartner zur Verfügung stehen:
- Dirk Schaefer, Ehrenamtskoordinator, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
- Sandra Scholzen, (Fachkraft Jugend und Ehrenamtskoordinatorin) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel: 0203-7381654.
Sie können in NRW beratend für die Vereine tätig sein und wissen um die Angebote des LSB und seines VIBSS-Teams (Vereins-, Informations-, Beratungs- und Schulungs-System). Dazu betreuen sie die Zertifikats-Ausbildung zum Ehrenamtsmanager*in, die der Kanu-Verband NRW mit einem Referent*in des LSB NRW durchführt. Die nächste Ausbildung zum Ehrenamtsmanager*in beginnt im Frühjahr 2023 (erster Online-Termin am 26.03.2023, Anmeldungen bei der Kanuschule NRW unter Ehrenamtsmanager*in Basismodul). Weitere Infos gibt es bereits jetzt bei Sandra Scholzen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Aus der KANU-SPORT Januar 2023:
Die letzten Jahre haben deutlicher denn je gezeigt, unsere Gesellschaft und damit auch unsere Vereine sind einem stetigen Wandel unterzogen. Wir gehen wir damit in unseren Strukturen um und welche Strippen müssen wir ziehen, um unsere Vereine zukunftsfähig aufzustellen?
Schauen wir zunächst auf den Ist-Zustand. Den meisten Vereinsverantwortlichen wird es bekannt vorkommen: Im Verein gibt es heutzutage andere und auch deutlich mehr Aufgaben, an vielen Stellen mit extremem Mehraufwand verbunden und hingegen mit weniger Zeitkontingent bei jedem Einzelnen, welches er für das Ehrenamt erübrigen kann oder möchte. Der Verein kämpft regelrecht um die diejenigen, die etwas gemeinsam auf die Beine stellen wollen. Das Ehrenamt in Deutschland ist nach wie vor hochgeschätzt und auch in 2023 möchten sich breite Schichten in der Bevölkerung ehrenamtlich engagieren. Aber wir konkurrieren in unseren Vereinen mit anderen Institutionen wie der Kirche, der Schule oder anderen gesellschaftlichen Bereichen. In den letzten Jahren ist hier vor allem der Anteil der ehrenamtlich tätigen Frauen im Sport gesunken und analog dazu im Rest der Gesellschaft gestiegen. Hinzu kommt, die alte Vereinsmitgliedschaft und das ehrenamtliche Engagement wird uns nicht mehr in die Wiege gelegt, wir machen nicht alles so, wie es unsere Eltern gemacht haben und auch ist der Verein nicht mehr alleiniger Freizeit- und Lebensmittelpunkt. Eine Vielzahl anderer Freizeitaktivitäten und jede Menge beruflicher Stress lassen das Zeitkontingent für das Ehrenamt schrumpfen.
Dennoch fühlen sich doch so viele von uns wohl in ihren Vereinen und möchten doch auch unbedingt, dass die Angebote genauso bestehen bleiben oder sogar ausgeweitet werden. Wie können wir es da schaffen, dass nicht nur wenige Vereinsmitglieder sich für die Umsetzung ebendieser Angebote engagieren? Wie können wir die Vielzahl der Aufgaben auch auf viele Schultern verteilen und es so für jeden attraktiv machen?
Vielleicht können wir einmal auf die Motivation unserer Trainer*innen, Übungsleiter*innen, Grillmeister*innen, Fahrtenleiter*innen, Kassierer*innen oder Bootswart*innen besinnen. Der überwiegende Teil der Menschen, die nach dem Grund für ihr Ehrenamt gefragt werden, antworten darauf, dass es ihnen einfach „Spaß macht“. Sie möchten die positiven Werte, die sie oft in ihrer Jugend selber erlebt haben, weitergeben und im Verein mitbestimmen. Sie sehen es als gewinnbringend für ihre eigene persönliche Entwicklung an und gerade auch die Jugend kann hiermit beispielsweise in der Schule oder beim Arbeitgeber punkten. Nichts ist schöner, als mit Gleichgesinnten etwas auf die Beine zu stellen und positiv gestärkt nach dem Projekt weiter nach vorne zu sehen und neue Ideen zu entwickeln.
Wenn wir dieses gemeinsame Ziel im Verein stärken und zulassen, wenn wir mehr Menschen zum Ehrenamt im Verein bewegen und auch einmal kleine Aufgaben und Projekte verteilen, dann kann es uns gelingen.
Für alle unsere Ehrenamtlichen im Verein und die, die es noch werden sollen, gilt:
Wir müssen uns um sie bemühen und uns um sie kümmern! Ja, noch eine Aufgabe mehr, so hört es sich zunächst an. Doch die Aufgabe lohnt sich, um unsere Vereine zukunftsfähig aufzustellen. Bei der richtigen Koordination rund um unsere Ehrenamtlichen kann ein Ehrenamtsmanager*in im Verein helfen und die Aufgabenverteilungen im Verein langfristig sicherstellen.
Der Ehrenamtsmanager*in ist der Kümmerer im Verein, er geht systematisch vor, hält frühzeitig Ausschau nach Nachfolgern in den Ämtern, arbeitet ein, begleitet und verabschiedet gebührend.
Er ist eine zentrale Position im Verein und hält den Austausch zwischen den ehrenamtlich Engagierten und dem Vorstand. So dass wir immer auf genügend ehrenamtliches Engagement blicken können, auf gut geschulte Helfer, die die Aufgaben, die ihnen behagen erledigen, und nicht welche, die ihnen „aufgeschwatzt wurden“.
Zertifikat Ehrenamtsmanager*in in NRW
Die Zertifikatsausbildung „Ehrenamtsmanager*in“ ist aufgebaut in ein Basis- und ein Aufbaumodul. Beide Teile beinhalten je 7 LE im Blended-Learning-Format, also alleine am heimischen Rechner mit freier Zeiteinteilung. Hinzu kommen bei jedem Modul 8 LE durch einen geschulten Referenten*in (online oder in Präsenz) als gemeinsamer Lehrgang aller Teilnehmer*innen. Die Zertifikatslehrgänge werden in NRW von der Staatskanzlei NRW gefördert, unterstützt vom Landessportbund NRW und bei vielen Kreis- und Stadtsportbünden und als einer von wenigen Fachverbänden auch beim Kanu-Verband NRW durchgeführt:
mein SportNetz NRW - mein SportNetz NRW.
Infos zur nächsten Ehrenamtsmanager*in-Ausbildung, die im Frühjahr 2023 beim KV NRW startet (erster Online-Termin am 26.03.2023, Anmeldungen bei der Kanuschule NRW unter Ehrenamtsmanager*in Basismodul), gibt es bei Sandra Scholzen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Hier geht es zum Bericht des KHTC in Mülheim an der Ruhr, dort ist einer unserer ausgebildeten Ehrenamtsmanager aus 2022 Abteilungsleiter der Wassersportabteilung und nunmehr für viele Aufgaben rund ums Ehrenamt zuständig: KHTC Ehrenamtsmanager.
Viele Informationen rund ums Ehrenamt gibt es auf diesen Seiten:
Die Initiative Ehrenamt | Sportehrenamt NRW
VIBSS: Einführung Ehrenamt
Ehrenamt | Welcher Heldentyp bist du? Finde es jetzt heraus! (ehrenamtcheck.de)